Barrierefreies Bad planen So geht’s

Mit zunehmendem Alter, bei Krankheit oder nach einem Unfall verändern sich die Ansprüche an das Bad. Wer die Barrierefreiheit bereits bei der Planung berücksichtigt, spart später Kosten und Zeit. Unsere Checkliste hilft dabei, ein altersgerechtes oder behindertengerechtes Bad zu planen, das modernen Designansprüchen gerecht wird.

Was ist ein barrierefreies Bad?

Bei barrierefreien Bädern geht es um das Vermeiden von Hindernissen. Barrierefreie Badezimmer sind altersgerecht, rollstuhlgerecht oder behindertengerecht. Sie erlauben es Menschen mit körperlichen Einschränkungen, die Körperpflege und Hygienemaßnahmen weiterhin selbstständig auszuführen. Eine barrierefreie Badgestaltung sorgt damit für mehr Selbstständigkeit und steigert die Lebensqualität.

Ausreichend Platz und Bewegungsfreiheit, gute Lichtverhältnisse sowie rutschhemmende Bodenbeläge sind eine wichtige Voraussetzung für altersgerechte Bäder. Bei den Sanitäranlagen sorgen begehbare Duschen, unterfahrbare Waschtische und wandhängende WCs, die höhenverstellbar sind, für Komfort und Sicherheit.

Barrierefreies Bad mit Waschplatz, WC und bodenebener Dusche

Checkliste für ein barrierefreies Bad Diese Punkte gilt es zu beachten

1. Grundriss planen: Auf Maße achten

  • Grundriss: Es gilt, sicherzustellen, dass im Bad ausreichend Bewegungsfläche vorhanden ist. Die Bewegungsfläche vor dem WC, dem Waschbecken oder der Badewanne/Dusche sollte 120 x 120 Zentimeter betragen, für Rollstuhlfahrende 150 x 150 Zentimeter.
  • Vorwandinstallation: Um eine nachträgliche Anpassung zu erleichtern und Kosten zu senken, sollte eine Vorwandinstallation in Leichtbauweise eingeplant werden. So muss bei einer späteren Anpassung nicht in die Baustruktur eingegriffen werden.
  • Die Tür: Egal ob mit Kleinkind auf dem Arm oder im Rollstuhl – Türen und Durchgänge müssen breit genug sein. Für hindernisfreie Badezimmer sind das in der Regel mindestens 80 Zentimeter. Bei kleineren Bädern ist es wichtig, dass die Tür nach außen aufgeht, damit der Zugang im Falle eines Sturzes nicht blockiert ist. Falls das nicht möglich ist, eine Schiebetür in Erwägung ziehen.
Barrierefreies Badezimmer mit Waschplatz, WC und bodenebener Dusche
  • Die Badeinrichtung: Bei der Planung der Badeinrichtung ist darauf zu achten, dass die Dinge des täglichen Bedarfs auch aus sitzender Position gut sichtbar, erreichbar und bedienbar sind.
  • Dusche oder Badewanne: Bei kleinem Grundriss empfiehlt es sich, sich für eine Dusche oder eine Badewanne zu entscheiden und nicht beides einzubauen. Egal wofür man sich entscheidet, bei der Planung sollte berücksichtigt werden, dass die spätere Einrichtung eines Duschplatzes oder das nachträgliche Aufstellen einer Badewanne an gleicher Stelle technisch möglich ist.

2. Bodenebene Duschen: stufenloser Eintritt

Bodenebene Duschen sind dezent, elegant und machen das Bad optisch größer – und sicherer.

  • Bodenebene, offene Duschen ermöglichen den schwellenlosen Eintritt in den Duschbereich. Walk-in-Duschen mit nur einer seitlichen Duschwand wirken modern und sind platzsparend.
  • Bei Bedarf kann in einer bodengleichen Dusche nachträglich ein Klappsitz eingebaut werden. Duschsitze gibt es auf Wunsch fest installiert, höhenverstellbar oder als mobile Einhängelösung. Sie sind belastbar und benötigen dank integrierter Klappfunktion wenig Platz. Auch ein kippsicherer Hocker tut seine Dienste, solange er für Nassbereiche geeignet ist.
  • Wer großen Wert auf ansprechendes Design legt, kann eine in die Dusche integrierte Duschbank einbauen. Mit der passenden Material- und Farbwahl fügt sie sich in das Gesamtbild ein und bietet mehr Sitzfläche sowie Platz für Badutensilien.
  • Die Entwässerung in Duschen sollte vorzugsweise mit Rinnen oder Wandablauf und jeweils mit einem Gefälle von maximal 2 Prozent geplant werden.
Bodenebene Dusche mit Geberit CleanLine Duschrinne

3. Wandhängendes WC: nachträglich höhenverstellbar

Ein wandhängendes WC kann auf einer individuellen Sitzhöhe installiert werden. Bei einigen Modellen lässt sich die Höhe im Nachhinein anpassen. Hängen Badmöbel und WC an der Wand, lässt sich der Boden darunter außerdem einfach reinigen.

Ein behindertengerechtes WC sollte eine große Ausladung ab Rückwand und genügend Abstand zu anderen Sanitärobjekten aufweisen. Für Rollstuhlfahrer und -fahrerinnen empfiehlt es sich außerdem, neben dem WC-Becken freien Platz einzuplanen, der das Umsetzen erleichtert. Zusätzlich ist eine Fernbetätigung für die WC-Spülung hilfreich.

Höhenverstellbares Geberit ONE WC

4. Dusch-WC: Stromanschlüsse vorsehen

Strom im Bad ist wichtiger denn je. Mit einem Stromanschluss am richtigen Ort lassen sich auch zu einem späteren Zeitpunkt eine Geruchsabsaugung oder ein Dusch-WC einbauen.

Dusch-WCs vereinfachen den Alltag und helfen, eine optimale Intimpflege sicherzustellen – egal, ob für Jung oder Alt.

Dusch-WC Geberit AquaClean Mera Comfort für die optimale Intimpflege

5. Unterfahrbare Waschbecken: Unterputzsiphon

Der normale Siphon unter dem Waschtisch stört, wenn der Benutzer auf einem Hocker oder gar im Rollstuhl vor dem Waschtisch sitzt. Mit Unterputzsiphons oder besonders platzsparenden Ablaufsystemen entfällt diese Barriere. Ausserdem schaffen sie Raum und lassen das Bad optisch größer und aufgeräumter wirken.

Unterfahrbares Geberit ONE Waschbecken mit Unterputzsiphon

6. Armaturen: Einhebelmischer oder berührungslos

In barrierefreien Bädern sollte der Waschtisch möglichst über eine verlängerte Einhebelmischarmatur mit Temperaturbegrenzer oder eine berührungslose Armatur verfügen.

7. Spiegel oder Spiegelschrank: Höhe beachten

Damit auch Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer und außergewöhnlich kleine Menschen in den Spiegel blicken können, sollte der Spiegel oder der Spiegelschrank fast bis zum Waschtisch reichen. Diese Variante ist außerdem kinderfreundlich und deshalb auch für das Familienbad geeignet. Stellen Sie zudem sicher, dass die Spiegelbeleuchtung nicht blendet.

8. Sicherer Halt: Stützgriffe

Die Installationselemente hinter den Fliesen haben eine enorme Tragkraft. An kritischen Stellen – etwa beim WC oder in der Dusche – können von Anfang an zusätzlich stabile Montageplatten eingebaut werden. Das kostet nicht viel und bei Bedarf können daran ohne bauliche Veränderungen Stütz- und Haltegriffe angebracht werden. Wichtig: Die Planungsunterlagen sicher aufbewahren

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